Med-Facts
Was ist Adipositas und welche Möglichkeiten gibt es?Adipositas. Was ist das?
Was kann ich dageben tun?
Adipositas. Was ist das?
Welchen BMI habe ich denn?
Unser krankhaftes Übergewicht steht in einem engen Zusammenhang mit chronischen Folgeerkrankungen, wie Diabetes, Gicht, Herzschwäche, Schlaganfall, Schlafapnoe, Hüft-, Knie-, Fuß- und Rückenbeschwerden, sowie Bluthochdruck. Einige der genannten Krankheiten nennen bzw. nannten auch wir bereits unser Eigen.
Auch da gegen und gegen unser Übergewicht wollen wir gemeinsam etwas tun.
Was kann ich dagegen tun?
Behandlungsmethoden
Welche Behandlungsmethoden gibt es?
- konventionelle Behandlungsmethoden (Ernährungstherapie, MMK, Medikamente, Psychotherapie) und
- die bariatrische Chirurgie
Ernährungstherapie
Im Punkto Gewichtsreduzierung werden heute zutage die unterschiedlichen Konzepte (Diäten) angeboten von FdH, Trennkost, Low-Fat, Low-Carb (z.B. Atkins-Diät) über Kohlsuppen-Diät bis zu mentales Schlankheitstraining und Blutgruppen-Diät. Über Nutzen, Sinn und Unsinn dieses großen und unübersichtlichen Angebots an Diäten und Konzepten streitet sich die Wissenschaft. Die Palette an Angeboten ist für die meisten Betroffenen kaum noch überschaubar und oft mit dem unbeliebten Jojo-Effekt behaftet.
Ziel einer Ernährungstherapie sollte eine Änderung des Eßverhaltens und wirksame Ernährungsumstellung auf Dauer sein. Sie sollte nach den aktuellen ernährungsmedizinischen Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) erfolgen.
»Die Bezeichnung Diät kommt von (griech.) dίaita und wurde ursprünglich im Sinne von „Lebensführung“/„Lebensweise“ verwendet. Die Diätetik beschäftigt sich auch heute noch wissenschaftlich mit der „richtigen“ Ernährungs- und Lebensweise. Diäten werden hauptsächlich aus zwei Gründen angewendet: erstens zur Gewichtsab- oder -zunahme, zweitens zur Behandlung von Krankheiten (engl. „diet“ = auf die Bedürfnisse des Patienten abgestellte Nahrung, Krankenkost). Umgangssprachlich wird der Begriff zumeist gleichgesetzt mit einer Reduktionsdiät (Reduktionskost) zur Gewichtsabnahme und bildet somit ein Synonym zur Schlankheitskur.« (Quelle: Wikipedia)
In den heutigen Ernährungstherapiekonzepten, welche dauerhafte Erfolge verzeichnen, wird der Begriff „Diät“ in Anlehnung an seine ursprüngliche Definition wieder weitergefaßt. Sie zielen neben einer Reduzierung der Nahrungsaufnahme bzw. Änderung der Nahrungszusammenstellung auf eine langfristige Änderung der Lebensweise.
Schließlich können Diäten nicht nur helfen, sondern auch krank machen bzw. sich negativ auf den Krankheitsverlauf vorhandene Erkrankungen (z.B. Fettstoffwechselstörungen) auswirken. Oft waren es zahlreiche Diäten habe die Adipöse zu dem gemacht, was sie heute sind – Erkrankt an Adipositas.
MMK – Multimodales Konzept
Zur erfolgreichen Gewichtsreduzierung wird die Durchführung eines multimodalen Konzepts empfohlen. Die meisten Krankenkassen setzen die Durchführung eines multimodalen Konzepts für die Kostenübernahme einer bariatrischen Operation voraus. Sie werden in ihrer Auffassung durch aktuelle Urteile bestätigt, denn weiterführende Maßnahmen (z.B. bariatrischen Operation) werden nur dann befürwortet, wenn das multimodale Therapiekonzept zu keinem nachhaltigen Erfolg geführt hat. Eine bariatrischen Operation wird nur als „letzte Chance“ (Ultima Ratio) angesehen.
Beim multimodalen Konzept ist die Nahrungsaufnahme nicht der einzige Ansatzpunkt zur Gewichtsreduktion, denn es beinhaltet neben eine Ernährungstherapie auch eine Bewegungs- und Verhaltenstherapie.
Ernährungstherapie:
Die Ernährungstherapie, ob in Einzel- oder Gruppentherapie, ist ein wichtiger Baustein bei der Behandlung von Übergewicht. Die Ernährungstherapie sollte nach den aktuellen ernährungsmedizinischen Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) erfolgen und auf eine Änderung des Eßverhaltens und wirksame Ernährungsumstellung auf Dauer zielen. Sie erfolgt normalerweise unter der Anleitung eines Ernährungsmediziners oder eines speziell ausgebildeten Diätassistenten.
Bewegungstherapie:
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Steigerung der körperlichen Aktivität des Betrof- fenen. Hierbei geht es nicht um Trainingsprogramm für Spitzensportler sondern um individuelles Bewegungsprogramm und um eine Steigerung der alltäglichen Bewegungs- möglichkeiten wie Treppe statt Fahrstuhl und Fahrrad satt Auto. Bei einem zusätzlichen Energieverbrauch von zirka 2500 kcal/Woche werden nicht nur mehr Kalorien verbraucht, sondern fördert dieser den Abbau von Muskelsubstanz und Steigerung des Grundumsatz sowie vermeidet es den Aufbau von Fettanteilen. Eine positive Entwicklung des Energieverbrauchs führt zu einer meßbaren Reduzierung des Gewichts.
Ein individuell zugeschnittenes Bewegungstherapieprogramm (Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking…), welches die gesundheitlichen Möglichkeiten berücksichtigt, ist einem entscheidendes Element des multimodalen Konzepts. Eine langfristige Begleitung durch einen Therapeuten (z.B. Physio-, Sporttherapeuten, Fitnesstrainer) oder eine Bewegungsgruppe (Gruppendynamik) wird empfohlen.
Verhaltenstherapie:
Die Verhaltenstherapie soll den Betroffenen bei der Aufdeckung von falsche oft tiefverankerte Verhaltensstrukturen helfen und unterstützend auf die Einhaltung der ernährungs- und bewegungstherapeutischen Empfehlungen einwirken. Sie wirkt unterstützend bei der Einübung neuer Verhaltensweisen und soll den Betroffenen in die Lage versetzen, diese aus eigener Überzeugung in der Praxis dauerhaft umzusetzen und somit im Gesamtergebnis langfristig seine Lebensweise ändert
Medikamentöse Behandlung
Neben der Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie gibt es noch die Behandlungsmöglichkeit der Adipositas mit Medikamenten. Diese Behandlungsmöglichkeit sollte nicht als alleinige Behandlungsform durchgeführt werden, denn sie versucht keine direkte Gewichtsreduzierung. Die entsprechenden Medikamente wirken unterstützend bei der Durchführung der Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie. Eine medikamentöse Behandlung unterliegt prinzipiell einer ärztlichen Anordnung und Kontrolle und kommt meist bei einem BMI >30 zur Anwendung. Wie alle Medikamente haben auch diese Nebenwirkungen und können das allgemeine Wohlbefinden beeinflussen. Nicht zur Behandlung von Adipositas geeignet sind Appetitzügler (Amphetamine) und aufschwemmende Medikamente (Diuretika).
Wichtiger Hinweis Besprechen Sie diese Behandlungsmöglichkeit bitte ausführlich mit Ihren Arzt!
Psychotherapie
Adipositas wird durch die Weltgesundheitsorganisation nicht als psychische Erkrankung im Gegensatz zur Magersucht oder Bulimia nervosa (Eß-Brechsucht) anerkannt. Sie kann jedoch ihre Ursachen in einer therapiebedürftigen psychischen Erkrankung wie Depressionen haben. Die Kostenübernahme der Krankenversicherung für die Psychotherapie und die Behandlung der verbundene Adipositas ist abhängig von der Diagnostizierung einer psychischen Erkrankung durch einen Facharzt (Psychiater). Die therapeutische Behandlung sollte durch den behandelnde Hausarzt oder Facharzt eingeleitet. Neben die psychotherapeutischen Maßnahmen sollte eine erfolgreiche Therapie auch bewegungstherapeutische Maßnahmen beinhalten.
Wichtiger Hinweis: Besprechen Sie diese Therapieform bitte ausführlich mit Ihren Arzt!